STEFANIEUNDPAUL

mal wieder die gleiche frage... daheim sein, wo und wie? ist die stadt schon erschöpft, wenn man weiter will, woanders hin, wenn man auf nachricht von anderen orten wartet, obwohl der der aktuelle nicht so schnell gehen soll? züge fahren einfach immer weiter, lassen sich nicht aufhalten, sind maschinen, die bedingungslos gehorchen. nur in eine richtung.
was sagt das verlorene gefühl im bauch? vermutlich auch nur dinge, die man vorher sowieso schon wußte. dass sich zuhause (äh, wo?) nichts ändert, niemand merkt dass jemand anderes fehlt, dass dinge anders sein sollten aber dann doch so wurden. vielleicht ist mein ende da wo für andere erst der anfang ist? vielleicht ist mein weg schlangenförmig und der anderer dreieckig? vielleicht bin ich einfach schon fertig (mit der seminararbeit zum beispiel)? vielleicht braucht es ja einfach keine weiteren gedanken mehr. oder weiteres nachfragen. vielleicht ist das genau so wie es ist total okey. oder zu viel nachgedacht. nur das weiß wieder keiner. auch der der hineinsehen will in fremde köpfe nicht. das kann man nämlich nicht! also hineinsehen. will auch garnicht.

morgen fährt der zug nicht zurück aber doch zurück nach süden, also kopenhagen. wer da dann wieder rumsteht und wartet? kolla själv!

15 stunden im nachtzug von münchen nach kopenhagen. ein abteil mit 6 sitzen, 1 für mich und 5 für eine türkische familie, die - ich: hustend - als erstes zwiebeln (!) auspacken. und ab 6 uhr morgens, als müssten sie in den stall zum kühe melken, sehr aufrecht sitzen. 90 minuten vor ankunft dann auch mit jacken und handschuhen.
kopenhagen - hustend - sonnig, windig, eiskalt von unten. viel schlafen, gegen die erkältung anschlafen, aber ohne großen erfolg.

ostersonntag 10 uhr nach malmö über den öresund, frühling wie in münchen, blüten an sträuchern, und wind. abends ein konzert, nicht besonders spannend, und eine nacht bei kajsa und ola, auf der hohen luftmatratze, aber k+o die nettesten fremden menschen seit langem mit hund, den sogar ich nicht blöd finden könnte.

ostermontag 10 uhr nach stockholm, je näher der norden kommt desto mehr schnee liegt, sturm, - stimme weg - , husten, halsweh

stockholm im schnee, ruhig und graues rauschen. fühlt sich so an wie es sein muss im verstopften wattekopf. zuhause sein bei janina.
wie vor einem jahr, mit heike, als wir hier waren, als die avokado noch im glas gewachsen ist.
vitamine und kräuter morgen, dann geht der nebel weg, und das licht kann wieder durch.

rechtzeitig zu den goldenen zwei wochen, die samstag morgens um 10 mit meinem einlaufen in kopenhagen anbrechen sollen (werden?) mischt sich das blech ein. der alte körper will nicht mehr so richtig und macht jetzt mit hust mal! und beweg dich nicht so unnatürlich ausserhalb deiner angewohnten schiefen sitzhaltung! auf sich aufmerksam. das ist ja ganz prima, weil schließlich wollten wir ja zusammen urlaub machen. der blechkörper und ich. das hat er noch nicht so richtig verstanden.


aber vor dem fenster ist sowieso auch gemütliches bibliothekswetter, schön grau und feucht und so, dass man am besten den ganzen tag über büchern sitzt, unter einer leselampe, und danach schlauer ist als vorher. ab und zu ein kaffee dazwischen.

wegen der fragen, die immer nicht beantwortet werden können:
gründonnerstag (heute!) hat angeblich (laut br-online.de) nichts mit blättern und spinat zu tun, sondern das "grün" kommt wohl vom mittelhochdeutschen "gronan". das heißt weinen. weil nämlich: (jetzt kommt bibelgeschichte) am donnerstag vor der kreuzigung (karfreitag = morgen), da haben die jünger und der jesus zusammen gegessen. und dann dabei geweint. ne. die sich ihrer schlimmen sünden bewußt werdenden menschen haben geweint. wer hat denn da jetzt geweint? da ist es doch noch logischer tatsächlich an spinat zu denken, weil das hat zumindest mit jesus' abschiedsessen was zu tun.
die klugen skandinavier haben das problem wieder schlau gelöst: die lassen die farbe ganz weg und sagen skärtorsdagen (schweden) oder skærtorsdag (dänemark), und das wort vor torsdag (donnerstag) heißt "schneiden" und das hat dann noch eher was mit "reinigen" zu tun, was wieder passt, weil jesus am abendmahltag seinen jüngern die füße gewaschen hat.

kluges graues wetter.

... nicht aus dem fenster, davor ist es dunkel, nur die fenster vom haus gegenüber sind helle kästen im schwarz. rötlich und gelblich. heute morgen, im regen zur arbeit gelaufen, das dunkle, zufriedene gefühl im bauch, der dicke ruheknödel, der da manchmal sitzt, das denken ausschaltet und das lächeln ein.

ein wahnsinnig schneller arbeitstag, danach der regen, auf der straßenbahn, und der feuchte geruch in den schuhen und mänteln. der die haare zerzaust und kleine strähnen abstehen lässt.

zuhause alles im dämmerlich, durcheinander, stökigt, das bett in der dunkelsten ecke, keiner, der tee kocht.

und sofort wieder rausgehen wollen, in die dunkelheit, in den wind, ohne ein wort zu sagen, mit geschlossenen augen.

im hinterkopf das in einer woche, jetzt im zug, am nächsten tag ankommend in der einen stadt am meer, kopenhagen, julia wird da stehen, mit den blonden haaren, am bahnhof, und warten. und wir werden streunen durch die stadt, am meer, durch die straßen, über die plätze, wir werden über die große brücke fahren nach schweden, die band sehen in einer großen halle, durch das halbe land fahren, und am meer wieder ankommen, weiter im norden, in der stadt, in der es auch eine sorte von diesem schweren gefühl im bauch gibt, da auf skeppsholmen stehend, da wo man hinter gröna lund die sonne aufgehen sieht und dann aber nichts als die gleißende sonne. da werden wir sitzen und kaffee trinken, und auf einem hügel stehen und über alles blicken, was dann so viel bedeutet wie sonst nichts auf der welt.

also ich bin total begeistert
das internet
immer wieder moi wos neis

da trifft heimat auf heimat

und hier werden erstmal die grundlagen geklärt

harry darf auch  mitspielen.

stockholm und jetzt.de

die franzi praktiziert grad in straßburg und hat fotos geschickt. jetzt gibts eine fremdausstellung. die meisten bilder hat aber der johannes gemacht.
die rolltreppe ist im wohnhaus.



und ein bild ist doppelt. aber schöne bilder dürfen auch mal doppelt sein.

... ist doch eigentlich die großartigste sprache dies gibt

wieder bewußt geworden dank dem radio-tatort,
ab heute und noch zwei wochen erlaubtes kauderwelsch-klugscheißern im hörspielstudio.

knaben da hoch, mädchen da hoch und wer nicht an den richtigen stellen kreuze macht muss zum oberlehrer...

neuer monat, draußen weht der orkan im kreis, drinnen badly drawn boy und gleich auf auf zur bibliothek.
nur die totgelaubte amaryllis hat den frieden weg.

---

bibliotheksnachricht: große begeisterung über das tolle neue office 2008.